Ratgeber: Wann bekomme ich Schmerzensgeld nach einem Unfall?
Schuldfrage, Geltendmachung, Verjährung: Alles, was Du zum Schmerzensgeld wissen musst
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Veröffentlicht am: 01.03.2024
Lesedauer: ca. 6 Minuten
Wenn Du bei einem Verkehrsunfall verletzt wurdest, steht Dir neben dem Schadensersatz für die Sachschäden auch eine Entschädigung für die immateriellen Schäden zu – das sogenannte Schmerzensgeld.
Schmerzensgeld nach einem Unfall einzufordern kann mitunter nicht ganz einfach sein. In diesem Ratgeber liest Du, was Du beachten musst und wie Du Deine Ansprüche am besten durchsetzt.
So bekommst Du Schmerzensgeld nach einem Unfall
Gemäß § 253 BGB steht Dir als Geschädigter eine finanzielle Entschädigung für gesundheitliche Beeinträchtigungen nach einem Autounfall zu
Das Schmerzensgeld bezahlt die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers
Als Unfallopfer musst Du nachweisen, dass die Verletzungen auch tatsächlich durch den Unfall entstanden sind. Hilfreich: ein Kfz-Gutachten, ärztliche Atteste und bestenfalls auch die Unterstützung eines Anwalts für Verkehrsrecht
Achtung: Dein Recht auf Schmerzensgeld verjährt nach 3 Jahren!
Schmerzensgeld: Dein Kurz-Update
Die Folgen eines Verkehrsunfalls können nicht nur teuer, sondern auch schmerzhaft sein. Frakturen, Schleudertrauma oder auch psychische Folgen durch den Schock können das Arbeiten unmöglich machen. Als Ausgleich für diesen Verdienstausfall und als Genugtuung für die erlittenen Schmerzen gibt es bei erheblichen Verletzungen durch einen fremdverschuldeten Verkehrsunfall das sogenannte Schmerzensgeld. Der Versuch, deinen Anspruch außergerichtlich durchzusetzen, wird selten von Erfolg gekrönt sein. Sichere dich besser ab und lass Dich von Profis wie moinunfall beraten. Ein professionelles Kfz-Gutachten ist eine solide Basis für die Plausibilität Deiner Verletzungen und selbstverständlich können wir Dir auch einen guten Anwalt für Verkehrsrecht vermitteln.

FAQ: Häufige Fragen
Gemäß § 253 BGB hat jeder Anspruch auf Schmerzensgeld, der durch das Verschulden eines anderen (Schädiger) verletzt wurde (Personenschaden). Dies ist beispielsweise bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall der Fall, sofern es sich nicht nur um einen Blechschaden mit Bagatellverletzungen wie oberflächlichen Hämatomen oder kleinen Schrammen handelt.
Auch wenn viele glauben, es gäbe eine festgelegte Schmerzensgeldtabelle: So eine Tabelle gibt es nicht. Die Schmerzensgeldhöhe wird in jedem Einzelfall individuell festgesetzt. Der Betrag bemisst sich anhand der Schwere der Verletzung und dem damit verbundenen Leiden. Die Gerichte orientieren sich in ihren Urteilen an Erfahrungswerten.
Deinen Schmerzensgeldanspruch solltest Du nach einem Unfall schnellstmöglich einklagen – er verjährt bereits nach einer Frist von drei Jahren.

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Wie beantrage ich Schmerzensgeld?
Schmerzensgeld muss schriftlich bei der gegnerischen Versicherung beantragt werden. In dem Antrag sollten Deine Personalien, die Unfalldaten, die Art und Schwere der unfallbedingten Verletzungen sowie die Höhe des geforderten Schmerzensgelds vermerkt sein. Da Versicherer gewinnorientierte Unternehmen sind und den Schaden möglichst geringhalten möchten, sind bei Schmerzensgeldforderungen Kürzungen die Regel. Schalte deshalb am besten einen erfahrenen Fachanwalt ein.
Wie wird Schmerzensgeld berechnet?
Schmerzensgeld hat eine Ausgleichsfunktion und soll individuell angemessen sein. Deshalb werden für die Berechnung des Schadenersatzanspruchs diverse Umstände und Faktoren berücksichtigt:
Die Schwere der Verletzungen bzw. die Eingriffsintensität, also ob z. B. eine Operation nötig wurde
Die Dauer der Schmerzen / des Leidens
Beeinträchtigungen im Alltag und eventuelle, bleibende Folgeschäden
Das Alter des Geschädigten
Eventuell vorhandene Vorerkrankungen
Ein mögliches Mitverschulden am Unfallgeschehen

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Genugtuungsfunktion:
Durch das Schmerzensgeld soll der Schädiger dem Unfallopfer auch eine Genugtuung für die erlittenen Schmerzen bieten – eine Art Sühne, wenn man so will. Dies ist vor allem dann relevant, wenn der Unfall durch grob fahrlässiges oder vorsätzliches Verhalten verursacht wurde. Hier kommen auch die Vermögensverhältnisse der Betroffenen ins Spiel. Ist der Schädiger finanziell deutlich bessergestellt, kann auch das Schmerzensgeld höher ausfallen.
Schmerzensgeldtabelle: Nur eine grobe Richtschnur
Es gibt keine offizielle Tabelle, die das Schmerzensgeld beziffert, jedoch orientieren sich die Gerichte in den Verfahren an Erfahrungswerten aus früheren Urteilen. Einen ersten Hinweis auf eine mögliche Schmerzensgeldzahlung kann die Schmerzensgeldsammlung des Oberlandesgerichts Celle liefern. Hier sind neben typischen Verletzungen und der Höhe des Schmerzensgelds auch Art und Umfang der Behandlung durch den Arzt vermerkt. Da die Unfallfolgen im Einzelfall individuell beurteilt werden müssen, bietet aber auch diese Sammlung lediglich eine grobe Richtschnur.
Schmerzensgeld nach Unfall: Beispiele
Die Schadensersatzansprüche, die an die Haftpflichtversicherer gestellt werden, variieren stark in Höhe und Voraussetzungen. Hier einige Beispiele zur groben Einschätzung:
Schmerzensgeld bei Prellung
Für eine leichte Prellung nach einem Auffahrunfall veranschlagte das OLG München 2016 ein Schmerzensgeld von 250 Euro (Az. 10 U 3138/15).
Schmerzensgeld bei HWS-Distorsion
Die Folgen einer auch als Schleudertrauma bezeichnete HWS-Distorsion können von Kopfschmerzen und Übelkeit bis zu Lähmungserscheinungen und Gedächtnisverlust reichen. Die Bandbreite liegt zwischen 300 Euro (OLG Saarbrücken 2010, Az. 4 U 468/09) und 5.000 Euro (OLG Brandenburg, 2010, Az. 12 U 33/10).
Schmerzensgeld bei Beinbruch
Für eine Oberschenkelhals-Fraktur befand das OLG Hamm 2012 ein Schmerzensgeld von 7.000 Euro für angemessen (Az. 9 U 38/12). Je nach Schwere des Bruchs und eventuellen Komplikationen kann die Summe jedoch auch deutlich höher ausfallen, beispielsweise, wenn zusätzlich ein Haushaltsführungsschaden vorliegt, weil der Geschädigte seinen Haushalt nur noch teilweise oder gar nicht führen kann.
Schmerzensgeld bei Schädelhirntrauma
Ob Gehirnerschütterung oder bleibende Hirnschädigung: Ein Schädelhirntrauma ist eine schwerwiegende Unfallfolge. Entsprechend hoch sind in der Regel die Schmerzensgeldzahlungen – von 55.000 Euro (OLG Köln 2014, Az. 19 U 39/14) bis 500.000 Euro (OLG Oldenburg 2014, Az. 12 U 50/14).

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Schmerzensgeld bei Folgeschäden
Neben akuten Schmerzen und Beeinträchtigungen kann ein Verkehrsunfall in manchen Fällen auch langfristige Beschwerden zur Folge haben. Diese können zur Minderung der Lebensqualität und zu einer verminderten Erwerbstätigkeit führen. Hier sind dann die Themen Schmerzensgeldrente, Haushaltsführungsschaden oder Schockschaden relevant, z. B. wenn das Unfallopfer den Tod eines nahen Angehörigen mitansehen musste oder infolge des Unfalls unter Panikattacken leidet.
Schmerzensgeld einfordern ohne Anwalt – geht das?
Kurz gesagt: Ja, das geht – aber empfehlenswert ist es nicht. Bei immateriellen Schäden nach einem Autounfall hängt sehr viel von der Begutachtung und Beurteilung ab und es ist nicht immer einfach, die Schadenhöhe zu beziffern. Kürzungen durch Versicherungen sind an der Tagesordnung, denn diese möchten natürlich ihre Kosten geringhalten. Verlasse Dich neben einer professionellen Schadenmeldung und einem sorgfältigen Gutachten durch moinunfall am besten auch auf einen der Fachanwälte aus unserem Netzwerk. Dieser setzt deine Ansprüche durch.
Bekomme ich Schmerzensgeld auch bei Fahrerflucht?
Du wurdest unverschuldet in einen Autounfall verwickelt, doch der Verursacher ist geflohen? In diesem Fall kannst Du Schmerzensgeld beim Entschädigungsfond der Verkehrsopferhilfe beantragen – allerdings nur bei besonders schweren Fällen. Auch wenn es keine offizielle Schmerzensgeldtabelle gibt, kannst Du anhand unserer obigen Beispiele einschätzen, ob sich der Aufwand für Dich lohnt.
Schmerzensgeld: Diese Verjährungsfrist gilt
Schmerzensgeldansprüche verjähren gemäß § 195 BGB nach drei Jahren. Die Verjährungsfrist beginnt am Ende des Jahres, innerhalb dessen der Unfall stattgefunden hat – bzw. in dem der Geschädigte von dem Schaden sowie von der Identität des Schädigers Kenntnis erlangte.
Fazit
Schmerzensgeld nach einem Unfall ist eine wichtige Entschädigung für die erlittenen Schmerzen und Leiden nach einem Crash. Die Höhe des Schmerzensgeldes ist abhängig von verschiedenen Faktoren und kann in Einzelfällen erheblich variieren.
Egal, ob kleinere Blessuren wie Hämatome oder ein einfacher Beinbruch, größere Kopfverletzungen mit Lähmungserscheinungen oder Gedächtnisverlust oder auch psychische Komplikationen wie Panikattacken durch einen Schockschaden – wende Dich am besten immer an einen Anwalt, um Deine Ansprüche durchzusetzen. moinunfall vermittelt Dir gerne einen erfahrenen Fachanwalt aus unserem Netzwerk.
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